Die Männer werden von Männern „ausgeknockt“
Gleich vorweg: Die Opfer sind primär die alleinreisenden Männer, welche in der „Party-Szene“ mithilfe solcher Schlafmittel ausgeraubt werden. Die Täter sind überwiegend die thailändischen Damen und vor allem Ladyboys, welche den Opfern (meist westliche Männer), eine „Pille“ in das Getränk tun und später im Hotelzimmer ausrauben. Die Damen sind in Thailand weniger betroffen, doch wie in allen 194 Nationen dieser Erde gilt auch in Thailand – achtsam mit dem Glas umgehen! Wo es zu Straftaten durch K-o-Mitteln kommt, sind u. a. die Full Moon Party auf Koh Phangan. Die Täter sind allerdings primär Ausländer – wie die Opfer.
Kurz gesagt: Die Thais haben weniger damit zu tun. Alleinreisende Frauen sind außergewöhnlich selten betroffen.

Eine kleine persönliche Anekdote gefälligst? Gerne, wenn es dazu führt, dass du achtsam reist, schreib’ ich sie raus
Ich war auf einer meiner zahlreichen Recherchetouren in der Provinz Kampaeng Phet. Absolut untouristisch – so sehr, dass sie in keinem Sortiment gängiger Reiseanbieter zu finden ist. Nicht
einmal auf Wikipedia (DE) liest man etwas Inhaltsreiches. Ich beschloss damals, dass es genau das Richtige für mich sei und legte einen kurzen Stopp ein. Ich lebte damals nur 4 Stunden
Autofahrt entfernt, in Chiang Mai. (…) Sie ahnen schon, wie weit abseits man reisen muss, um in eine Gefahrenlage mit K.-o.-Mitteln zu gelangen.
In Khampang Phet angekommen ging ich abends in eine hübsche „local bar“ wo ausnahmslos Einheimische feierten, überwiegen der ‚jüngeren‘ Generation. Ich ging auf ein Bierchen hin. Daraus wurden 2. (kleine) Keine Stunde später ging ich zurück zu meinem Wagen und fuhr verdammt achtsam zum Hotel zurück.
Dort angekommen … »Boom & Peng« … Lichter aus.
Meine damalige Freundin Eva kam am nächsten Morgen aus Chiang Mai zu mir und als ich aufwachte, erzählte sie mir eine Gruselstory à la True Crime Beginn:
Sie und das Hotelpersonal mussten morgens die Tür aufschließen, weil ich nicht reagierte. Ich lag auf dem Fußboden vor offener Minibar. Sie haben mich zu dritt aufs Bett gehievt, sich vergewissert, dass ich noch atme, in der Annahme, ich hätte den Sinn des Lebens auf dem Boden meines Gin-Glases gesucht, was ich definitiv nicht tat (nicht an diesem Abend).
Als ich den Schock bearbeitet hatte, habe ich den Abend Revue passieren lassen und komme zur folgenden Erklärung: Ich weiß noch alles, bis zum Showdown vor der Minibar (apropos – die war leer!). Ich erinnere mich, ich saß mit einer Gruppe Thais an einem Tisch und wir tauschten uns aus. Keine 40 Minuten. Wie was darein gekommen ist, weiß ich nicht. Nur soviel: Ich war vor 12 Jahren längere Zeit von Tabletten abhängig. Ich kann daher allgemein betrachtet einiges ab von dem Zeug, da mein Körper eine Toleranzgrenze aufgebaut hat. Ohne diese wäre ich vermutlich schon im Auto „weggepustet“. Betrunken war ich nicht und die Minibars in solchen Guesthouse sind immer leer.
"und wieso?"
Besonders besonnen war ich damals nicht. Wer war das schon in dem Alter … Ich ging als westlicher Alleinreisender in eine lokale Bar und hatte nicht bedacht, meinen Goldschmuck abzulegen. Achten Sie einfach darauf, wo sie sind und ob es „overdressed ist“, besonders in einschlägigen Partyszenen. Nicht ohne Grund liest man täglich, dass wieder, wer in Pattaya, Patong oder Soi Cowboy ausgeraubt wurde.
Geschätzte Damen? Ihr seid in Thailand weniger betroffen – zum Glück! Dennoch achtsam feiern. Und lieber Männer? Lacostehemdchen ja, kann bleiben, doch runter mit dem Schmuck, insbesondere Eheringe.
Und wegen dieses Erlebnisses möchte ich nochmals eindringlich bitten: Reise mit offenen Augen.
- Cheers
Ausführliches Hintergrundwissen, durch qualitative journalistische Recherche
Es passiert immer wieder. Es betrifft unzählige junge Männer und Frauen. Und es kann auch Sie betreffen. Wegen einer einzigen kleinen Pille wird der Traumurlaub zu einem Albtraum. In Bars und Diskotheken nutzen Kriminelle die Unwissenheit von Touristen gnadenlos aus, um sie mit KO-Mitteln zu betäuben. Der Raub der Geldbörse ist nur der geringste Schaden. Viel gravierender sind die bleibenden seelischen Schäden. Dieser Artikel zeigt die unschöne Realität und soll Sie wachrütteln.
Warum sind KO Tropfen so gefährlich?
KO Tropfen sind Drogen. Nein, KO Tropfen sind schlimmer als Drogen. Nach dem Konsum droht ein vollständiger Kontrollverlust. Das gefährlichste daran ist, dass sie meistens nicht bewusst eingenommen werden. Zwar rufen geringen Dosen ebenfalls einen Rauschzustand hervor, der zum Beispiel private Probleme kurzzeitig verdrängt, in der Regel werden sie aber für Verbrechen verwendet. Opfern ist dabei nicht bewusst, dass ihnen die Mittel soeben verabreicht wurden. Auch hinterher resultiert ein Filmriss.
Erwachen die Opfer nicht im Hotelzimmer auf, dann oft im Krankenhaus (wenn nicht sogar auf offener Straße), können sie sich häufig an nichts erinnern. Im Blut oder Urin können die Substanzen i.d.R. maximal 6 bis 12 Stunden (einige Benzodiazepine auch länger) nach Verabreichung nachgewiesen werden. KO Tropfen könnte man auch als unsichtbares Gift bezeichnen.
Was bezwecken die Täter und wer benutzt KO-Mittel?
Das wichtigste gleich vorweg: Die Täter sind zu 99% andere westliche Touristen oder dort lebende Ausländer. Thailändische Männer/Frauen nutzen KO-Tropfen auch – aber fast immer zum Zweck des Raubes von Wertsachen und nicht der Vergewaltigung.
In erster Linie ist die Verwendung von KO Tropfen dafür bekannt, seine Opfer zu betäuben, um sie handlungsunfähig für sexuelle Übergriffe zu machen. Gleichzeitig nutzen die Täter den Zustand der
Wehrlosigkeit natürlich auch, um Geld und Wertgegenstände zu entwenden.
Im Urlaubsparadies Thailand gehen sie aber noch einen Schritt weiter.
Während Sie Freunden und Verwandten zurück in Deutschland lustige Schnappschüsse oder atemberaubende Landschaftsfotos präsentieren, ahnen Sie nicht, dass noch viel mehr Menschen Teil an
Ihren Reiseerlebnissen haben.
Es bleibt nicht bei einer anonymen Vergewaltigung. Täter machen Fotos oder Videoaufnahmen von ihren Verbrechen, die wenige Tage später im Dark Web auftauchen und teilweise für die Ewigkeit im Internet hinterlegt sind. Manchmal taucht derartiges Bildmaterial sogar auf Seiten auf, auf die alle Menschen Zugriff haben. Das Verheerende: genau wie von der Verabreichung der KO-Mittel wissen Touristen nicht, dass sie über Nacht zum unfreiwilligen Porno Darsteller werden.
Sollten Sie auf einer Thailand Reise in eine ähnliche Situation geraten, legen wir Ihnen nahe, unbedingt bei Google auf die Suche zu gehen. Selbstverständlich werden Sie auch mit gründlicher Recherche nicht in die Tiefen des Dark Webs vordringen. Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Angesichts dieser Grausamkeiten muss jede Gelegenheit genutzt werden, um die Täter zu überführen und den Schaden für die Opfer so gering wie möglich zu halten.
Möglicherweise werden Sie aber auch mit dem Beweismaterial erpresst. Ob Sie damit besser gestellt sind, als wenn dir Bilder gleich im Internet landen, ist fraglich. Aber wenigsten besteht in diesem Fall die Chance, aktiv zu werden. Schämen Sie sich nicht. Wirklich jeder kann Opfer eines so abscheulichen Verbrechens werden. Wenden Sie sich umgehend an die Polizei und verschweigen Sie die Tat unter keinen Umständen. Noch schlimmer wäre es, den Forderungen Ihrer Erpresser nach zu geben.
Wie gehen diese Schweinehunde dabei vor?
K.-o.-Tropfen sind bei Kriminellen deshalb so beliebt, weil sie in Getränken unsichtbar werden. Ein unbeaufsichtigtes Glas ist eine wahre Einladung, um einem unwissenden Opfer die Mittel zu verabreichen. Mit einer geübten Geste tropfen sie die Substanz ins Glas, woraufhin sich das Mittel in kurzer Zeit mit dem Getränk vermengt.
Anschließend beobachten sie ihre Opfer aus sicherer Entfernung. Bei Betroffenen tritt nach kurzer Zeit ein leichter Rauschzustand ein. Es ist dieses typische Gefühl der Schwerelosigkeit. Sie fühlen sich leicht benommen, ganz als würden Sie auf einer leichten Wolke schweben. Ihre Sinne schwinden immer mehr. Aber K.-o.-Tropfen? Daran denken Sie gar nicht. Nein, wahrscheinlich setzt Ihnen der Alkohol zu. Deshalb schütten Täter die Tropfen vorwiegend in Spirituosen.
Bis die vollständige Wirkung der Wehrlosigkeit einsetzt, dauert es je nach verabreichter Menge eine ganze Weile. Meistens fallen die Betroffenen erst in Ohnmacht, wenn Sie nach dem Besuch in der Bar den Heimweg antreten oder bereits im Hotelzimmer angekommen sind. Die Täter folgen den Opfern entweder bis in die Unterkunft oder nutzen die Flirtlaune dank der der durch den "Alkohol" gesenkten Hemmschwelle, um ihre Opfer zu umgarnen und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
An welchen Orten schlagen sie zu?
Erkundigen Sie sich vor Ihrem Reiseantritt unbedingt bei dem Reiseveranstalter, an welchen Orten bereits derartige Geschehnisse beobachtet wurden. Da K.-o.-Tropfen in Thailand mit etwas Insiderwissen problemlos erhältlich sind, schlagen Täter auch in Locations zu, in denen sich Unwissende sicher fühlen. Vor allem die typischen Bars und Diskotheken, die als Touristenhotspots gelten, sind beliebte Tatorte. Es kann überall passieren! Nur wenige Orte gelten als sicher, da sie unter ständiger Kontrolle seriöser Reiseunternehmen stehen. In Ihrem Urlaub sollten Sie lediglich diese Bars besuchen.
In erster Linie werden junge, attraktive Frauen zu Opfern sexueller Gewalt. In Thailand trifft es sehr oft Prostituierte, die für die Kriminellen als leichte Beute gelten. Doch auch ahnungslose Urlauberinnen, die im Urlaub ein bisschen Spaß haben möchten und dafür das ein oder andere harmlose Abenteuer eingehen würden, werden schnell zu potentiellen Opfern. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um alles andere als einen harmlosen Urlaubsflirt.
Junge Männer wägen sich dagegen oft in Sicherheit. Das Gewalt Interesse insbesondere in Form einer Vergewaltigung, ist bei dieser Zielgruppe zwar etwas schwächer, darf aber auf keinen Fall unterschätzt werden. Vergessen Sie nicht, dass KO Tropfen Sie völlig außer Gefecht setzen, sodass selbst gestandene Männer wehrlos werden. Auch männliche Touristen werden sehr oft ausgeraubt. Übrigens gilt die Widerlegung des Klischees nicht nur für die Seite der Opfer. Nicht immer sind es nur Männer, die KO Tropfen verwenden. Auch Damen sind im Besitz dieser Drogen und nutzen die Wirkung, um sich illegal Geld zu verschaffen.
Der Rausch allein ist nicht die einzige Gefahr
Je nach Dosierung wirken KO Tropfen anders auf den Körper. Eine geringe Menge reicht bereits aus, um Sie in einen leichten Rauschzustand zu versetzen. Dieser kommt erhöhtem Alkoholkonsum gleich und bleibt in der Regel ohne schwerwiegende Folgen. Ab einer gewissen Dosis machen KO Tropfen Sie sogar bereitwilliger, sexuelle Handlungen mit einem Fremden einzugehen. Das macht es den Tätern natürlich leichter, ihr Ziel zu erreichen. Meistens nutzen sie aber den Effekt des vollständigen Kontrollverlusts.
Meistens wachen Sie nach Ihrem Rausch in Ihrem Hotelzimmer (allein) auf oder in einem fremden Bett und erinnern sich an nichts mehr. Der Täter wird sagen; „Du hast gestern Abend aber ganz ordentlich was gesoffen“
Sollten Sie jedoch sich sicher sein, es kam zu ungewollten Geschlechtsverkehr, ist es Ihnen jedoch unmöglich, der Polizei genauere Angaben zu den Geschehnissen zu machen, was eine Anzeige aufgrund mangelnder Fakten nahezu ausschließt.
Schlimmer sind aber die Langzeitfolgen. Besonders Touristen, die ohne Vorahnung Opfer von KO Tropfen wurden, leiden daraufhin sogar unter Depressionen, erfahrungsgemäß geben sie sich die Schuld für ihr Fehlverhalten. Dass sie schamlos überfallen wurden, kommt ihnen nicht in den Sinn. Sie glauben, es einfach mit dem Alkohol übertrieben zu haben.
Noch unglaublicher: Es existiert ein Bericht einer britischen Studentin (19 Jahre alt), der nicht einmal die Polizei glaubte, dass ihr Filmriss von K.-o.-Tropfen verursacht wurde. Es existieren so einige Berichte. Googeln Sie einmal und das nicht nur in Thailand!
Scham, Schuld, Hämatome und lebenslange Angst sind aufgrund von K.-o.-Tropfen manchmal das Resultat einer Thailand-Reise. Dabei hatten Sie sich schöne Urlaubserinnerungen, braune Haut und Erholsamkeit erhofft. Gibt es etwas Schlimmeres?
So schützen Sie sich
...und all das nur, weil Sie sich vorher nicht ausreichend informiert haben. Weil Ihnen niemand die Augen vor der Realität geöffnet hat. Weil Sie niemand davor gewarnt hat, dass es im Paradies eben auch Schlangen gibt.
Aber Sie sind nicht wehrlos! Sie können auf sich aufpassen und sich schützen:
- betreten Sie ausschließlich Bars, die der Reiseveranstalter als sicher erklärt
- bestellen Sie immer ein Glas. In grünen Bierflaschen ist eine Trübung oder Färbung des Getränks nicht sichtbar
- lassen Sie Ihren Drink niemals unbeaufsichtigt stehen. Nehmen Sie ihn sogar mit auf die Toilette
- zeigen Sie niemals, wie viel Bargeld Sie mit sich führen. Bezahlen Sie immer dezent und zügig
- feiern Sie möglichst mit einer Begleitperson
- wenden Sie sich bei dem kleinsten Anzeichen von Schwindel an das Personal
- nehmen Sie niemals eine Tablette unverpackt von jemand fremden an. Beispiel: Sie haben Kopfschmerzen, „Jemand“ bietet Ihnen eine Kopfschmerztablette an. Unverpackt wo man also nicht den Namen des Medikamentes sehen kann. Oder „Jemand“ sagt: „Hier, das bringt dich in Partylaune.“ Dabei ist der Gegenteil der Fall und Sie fallen ins Bett.
- Und vor allem: nehmen Sie diesen Artikel ernst!
Außerdem gibt es viele nützliche Utensilien, die dabei helfen, K.-o.-Tropfen zu erkennen:
- Spikeys sind kleine Stöpsel, die auf die Flaschenöffnung gängiger Getränke genormt sind. Nur ein kleines Loch für einen Strohhalm ist enthalten. Das macht es den Tätern unmöglich, Pulver in die Flasche zu schütten
- Ein Schnelltest in Form einer Visitenkarte. Sie träufeln ein paar Tropfen der Flüssigkeit auf die Karte. Verfärbt sich diese, beinhaltet Ihr Getränk zugesetzte Substanzen.
- Undercover Colours: es geht noch einfacher. Ein Nagellack, der sich beim Eintauchen ins Glas verfärbt, sobald KO Tropfen hinzugegeben wurden, ist besonders praktisch. Leider wird dieses Produkt derzeit noch entwickelt.
- Der "schlaue Strohhalm", eine Erfindung dreier Studentinnen aus Miami, färbt sich blau, wenn Gefahr droht.
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