Ratchaburi

Floating Markets und Fledermäuse

Ratchaburi im Westen Zentralthailands gilt gemeinhin als die „Provinz der Kanäle“. Denn das fruchtbare Gebiet wird nicht nur durch zahlreiche Flüsse wie dem Mae Nam Mae Klong durchflossen, sondern von unzähligen kleinen Kanälen bewässert, die kreuz und quer durch das Gebiet führen.

Da ist es wohl kein Wunder, dass eine der beliebtesten Attraktionen der Region die Schwimmenden Märkte von Damnoen Saduak sind, ein kunterbunter Marktplatz mitten auf dem Wasser. Auch sonst ist die etwa 80 km von Bangkok entfernt liegende Provinz ein beliebtes Ausflugsziel für gestresste Städter und neugierige Thailand Urlauber: Ein prächtiger Nationalpark mit üppiger Pflanzen- und Tierwelt sowie bizarre Tropfsteinhöhlen in den Kalksteinfelsen des Tenasserim-Gebirges locken Jahr für Jahr mehr Besucher an. 

Ratchaburi
Dorf in Ratchaburi

Geschichte der Provinz Ratchaburi

Die Gegend rund um die heutige Provinz Ratchaburi kann auf eine lange und imposante Geschichte zurückblicken. Nicht nur wurden hier Funde aus der Dvaravati-Epoche gefunden, die vom 6. – 11. Jahrhundert andauerte, es gibt sogar Hinweise darauf, dass die Region eine Rolle im Suvarnabhumi-Königreich gespielt haben soll. Das Königreich des Goldenen Lands erstreckte sich über ganz Südostasien und hatte ab dem 3. Jahrhundert das Ziel, den Buddhismus zu verbreiten – mit einigem Erfolg, wie man heute sehen kann.

 

Heute ist der Haupteinkommensfaktor der Provinz der Tourismus, was durch die Nähe zur thailändischen Hauptstadt Bangkok (ca. 80 km) und auch zur Provinz Kanchanaburi (ca. 150 km) natürlich noch gefördert wird, denn es ist ein extrem beliebtes Ziel für kleinere Tagesausflüge.

Im Westen grenzt Ratchaburi an Myanmar, wo man recht bergiges Terrain und dicht bewachsene Wälder finden kann – ein Traum für Trekking- oder Mountainbike-Fans. Der Osten der Provinz ist etwas flacher und von Hunderten Kanälen durchzogen, die auch gerne als Transportmittel genutzt werden. Man kann sich also auf die eine oder andere „Taxifahrt“ auf dem Wasser gefasst machen. 

Ratchaburis Sehenswürdigkeiten

  • Die Floating Markets von Damnoen Saduak gelten gemeinhin als eine der Hauptattraktionen der Provinz. Jeden Tag tummeln sich hier, etwa 2 km außerhalb des gleichnamigen Örtchens, Hunderte kleine Boots-Marktstände auf dem Wasser. Man kann während einer etwa einstündigen Bootstour frisches Obst, kunterbunte Kleidung und andere Souvenirs erwerben. Allerdings muss man eines dazu sagen: Die schwimmenden Märkte haben schon längst ihren ursprünglichen Charme verloren und sind voll und ganz auf Touristen ausgerichtet. Man wird kaum noch Thais finden, die hier ihrem täglichen Einkauf nachgehen. Wer einen wesentlich authentischeren schwimmenden Basar sehen möchte, sollte in die angrenzende Provinz Samut Songkhram fahren und den Amphawa Floating Market besuchen. Da erlebt man dann das ursprüngliche Thailand und einen Markt, der sich seine Authentizität erhalten hat.
  • Die Khao Bin-Höhle liegt etwa 20 Kilometer außerhalb der Provinzhauptstadt im Khao Bin Forest Park. Das riesige Höhlensystem führt über 300 m in die Tiefe und wurde als erste thailändische Höhle überhaupt mit einem aufwendigen Beleuchtungssystem ausgestattet. Heute kann man 8 verschiedene Höhlenkammern besichtigen – festes Schuhwerk (also keine Flip-Flops!) und ein Pullover sind von Vorteil, denn unter der Erde kann es durch die Felsstruktur empfindlich kühl werden!
  • Der Chaloem Phrakiat Thai Prachan Nationalpark führt hoch in die Berge an die Grenze zu Myanmar. In den siebziger Jahren wurden hier immer wieder hitzige (und blutige) Gefechte zwischen Regierungstruppen und kommunistischen Rebellen "gefochten". Heute jedoch jagen sich hier höchstens noch Hase und Puma, die in der Regel keine Waffen bei sich führen. Zahlreiche Flüsse haben hier ihren Ursprung und so kann man auf ausgedehnten Wanderungen immer wieder neue Wasserfälle, Quellen und andere Naturschönheiten entdecken.
  • Die heißen Quellen von Bo Khloung werden von Einheimischen verehrt, denn der Legende nach sollen sie nicht nur bei Rheumaschmerzen und Co. helfen, sondern auch bei diversen Hautkrankheiten Linderung verschaffen. In der Amphoe Suan Phung gelegen führen die heißen Quellen rund ums Jahr mollig-warmes Wasser von 50° - 68° Celsius. Um zu ihnen zu gelangen, muss man einen etwa 3 km langen Trekk durch den Dschungel in Kauf nehmen, der einen dafür allerdings auch mit der Aussicht auf einen 9-stufigen Wasserfall belohnt. 

Beste Reisezeit für Ratchaburi

Wenn man einen Trip nach Ratchaburi buchen möchte, sollte man – wie für nahezu alle Ziele in Thailand – die Zeit von November bis Februar wählen. Kaum Regenfall und angenehme Temperaturen um die 30° Celsius machen den Aufenthalt „regensicher“ und nicht zu heiß. Allerdings gibt es Thailand-Urlauber, die das Ende der Regenzeit für einen Besuch bevorzugen, denn dann führen die Flüsse und Wasserfälle viel Wasser (und sind so viel imposanter zu fotografieren!). 

Übernachten in Ratchaburi

Durch seine Nähe zu Bangkok gibt es relativ viele hochklassige Hotels und Resorts in Ratchaburi, sodass auch Urlauber auf der Suche nach ein wenig Luxus und Entspannung (und hervorragenden Spas!) nicht zu kurz kommen. Aber auch, wer auf der Suche nach günstigeren Alternativen ist, wird fündig: Hostels, Campingplätze und Homestays gibt es fast rund um alle Attraktionen in der Provinz. 

 

Nützliche und weiterführende interne Links:

© Autor & Fotograf  Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin