Khon Kaen

Eine Nordost-Provinz reich an Natur, Kultur und Geschichte

Die Provinz Khon Kaen liegt im Nordosten Thailands, der auch Isaan genannt wird. Die gleichnamige Provinzhauptstadt Khon Kaen, die zugleich die viertgrößte Stadt Thailands ist, liegt etwa 450 Kilometer von der thailändischen Metropole Bangkok entfernt. Oft wird Khon Kaen auch das Tor zum (Nordost)-Isaan genannt – die Stadt ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Nordosten Thailands und stellt neben Nakhon Ratchasima das Zentrum für Politik, Handel sowie Bildung in der Region dar. In der Provinz befindet sich auch die größte Universität des Isaan – die Khon Kaen University. Neben ihrer Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt, gibt es in der Provinz einige historische und archäologisch bedeutende Sehenswürdigkeiten. Zudem kann in und um das Städtchen Chonnabot die handwerkliche Herstellung der bekannten und qualitativen Mudmee Seide – ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region – gesehen werden. Naturliebhaber werden von den Nationalparks und Tierschutzgebieten mit ihren zahlreichen Höhlen, Wasserfällen und Dinosaurierfunden begeistert sein.

Khon Kaen
Khon Kaen

Sehenswürdigkeiten in der Provinzhauptstadt Khon Kaen

Die Stadt Khon Kaen hat einiges zu bieten, um sich seine Zeit zu vertreiben. Neben zwei Museen gibt es einen großen See zur Erholung sowie einige sehenswerte Tempel.

  • Der Bueng Kaen Nakhon ist ein See, der sich südöstlich von Khon Kaen am Stadtrand befindet. Für die Einheimischen ist er ein wichtiges Naherholungsgebiet und Treffpunkt mit Freunden und Familie. Auch Touristen sind herzlich willkommen und können beispielsweise mit dem Boot auf dem Khaen Nakhon Lake fahren. Rund um den See gibt es zahlreiche Restaurants.
  • Das Khon Kaen Nationalmuseum zeigt einen Einblick in die Geschichte der Provinz, den Ablauf der Seidenherstellung sowie Buddha-Figuren und Schmuck aus der Dvaravati-Ära (etwa 8.-11. Jahrhundert). Zudem werden hier Funde aus dem Dorf Ban Chiang, das etwa 50 Kilometer östlich von Udon Thani liegt, ausgestellt. Die Ausstellungsstücke werden etwa auf die Jahre 2500-3500 v.Chr. zurückdatiert. Weiterhin finden Sie hier Objekte aus dem Ku Suan Taeng Tempel in Buriram, die aus der Zeit der Khmer stammen.
  • Ein weiteres Museum der Stadt ist das Hong Mun Mang – auch Khon Kaen Stadtmuseum genannt. Das Museum befindet sich am Kaen Nakhon See in der Stadt. Im Museum gibt es verschiedene Bereiche, in denen etwa die Provinz vorgestellt sowie die Geschichte, Kultur und Gründung von Khon Kaen gezeigt wird. Zudem können Sie sich hier einen Überblick über verschiedene Städte der Provinz sowie deren Einwohner machen.
  • Auf dem Tempelgelände des Wat Nong Waeng im Südosten der Stadt steht ein 9-stöckiger, überaus beeindruckender Stupa – der Phra Mahathat Kaen Nakhon (oder auch Phra That Nong Waeng). Achten Sie auf die aufwändigen Wandmalereien im Inneren, die unter anderem die Geschichte der Stadt erzählen. Der Stupa kann über jede einzelne Stufe bis ganz nach oben erklommen werden. Von der höchsten Etage aus, auf der sich Überreste von Buddha befinden, lässt sich ein wundervoller Ausblick auf die Stadt Khon Kaen genießen.

Tempel, Naturschutzgebiete, Archäologische Funde und Seidenherstellung

In der Provinz Khon Kaen gibt es zahlreiche Touristen-Attraktionen. Ob Sie naturbegeistert oder archäologisch interessiert sind, mehr über die Herstellung der Thai-Seide erfahren möchten oder buddhistische Tempel besichtigen wollen – hier gibt es für jeden Urlauber etwas zu entdecken.

  • Der Tempel Phra That Kham Kaen liegt etwa 30 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Khon Kaen. Einst stellten der Tempel sowie seine Umgebung wahrscheinlich die Hauptstadt Khon Kaens dar. Der Tempel wurde angeblich von Mönchen an der Stelle eines wiedererblühten Baumes erbaut, um dort Reliquien des Buddhas zu verwahren. Heute ist er in einem renovierten Zustand und einen Besuch wert.
  • Im Chonnabot Silk Distrikt dreht sich fast alles um die sogenannte Mudmee Seide sowie Baumwollstoffe. Im Dorf leben zahlreiche Familien, die ihre eigenen Webereien führen. Wenn Sie einen Ausflug dorthin machen, halten Sie die Augen nach Webstühlen offen und sehen Sie sich um. Die Einheimischen heißen Besucher herzlich willkommen, natürlich auch in der Hoffnung ihre von Hand gewebten Waren verkaufen zu können. Chonnabot befindet sich knapp 60 Kilometer südwestlich von Khon Kaen.
  • Etwas westlich von Chonnabot liegt ein Kunsthandwerkzentrum – das Suun Silaphattakam Pheun Baan handcraft center. Hier sind viele regionale Produkte ausgestellt. Zudem können Sie die handgefertigten Waren käuflich erwerben.
  • Nahe der kleinen Stadt Ubolratana, die knappe 60 Kilometer nordwestlich von Khon Kaen liegt, staut der Ubol-Ratana Damm – oder auch Phong Nip Damm – den Fluss Phong zum größten Stausee des Isaans. Der Staudamm sowie seine Umgebung lockt viele Einheimische wie auch Touristen an. Sie können einen Spaziergang über den riesigen Wall machen und den Ausblick auf den wie ein Meer wirkendes Gewässer genießen, im Schatten der Bäume picknicken oder auch auf dem nahe gelegenen Golfplatz eine Partie golfen. Wirtschaftlich hat der Ubolratana-Stausee eine überaus wichtige Bedeutung – während in der Regenzeit allzu große Überschwemmungen vermieden werden können, sorgt das gestaute Wasser in der heißen und trockenen Jahreszeit für eine ausreichende Bewässerung in der Landwirtschaft.
  • Die Tempelruinen Prasat Pueai Noi stammen aus der Zeit der Khmer, welche die Tempel in Angkor errichteten. Diese Anlage südlich von Khon Kaen ist einer der größten Khmer-Heiligtümer im nördlichen Isaan.
  • Das Schildkröten-Dorf liegt südwestlich von Khon Kaen, in der Nähe der Stadt Chonnabot. Bekannt wurde es durch die zahlreichen Schildkröten, die die Einwohner dort halten. Am häufigsten lebt dort die Dtao Phek Schildkröte mit einem gelb-braunen Panzer.
  • Der Phu Wiang Nationalpark liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich von Khon Kaen. Bekannt ist er vor allem aufgrund der seit 1976 entdeckten Dinosaurier-Überreste. Die Fundstellen der etwa 120 Millionen alten Fossilien wie auch mehrere etwa 140 Millionen alte Fußabdrücke von Dinosauriern können von Urlaubern besucht werden. Beim Hauptquartier des Nationalparks befindet sich zudem eine Ausstellung verschiedener Funde. Doch nicht nur Überbleibsel ausgestorbener Dinos wurden hier gefunden, sondern auch Spuren alter Zivilisationen entdeckt, wie etwa ein Relief des liegenden Buddha aus dem 9. Jahrhundert oder prähistorischer Wandmalereien in der Höhle Tham Famue Daeng in der Nähe des Dorfes Ban Hin Rong.
  • Natürliche Sehenswürdigkeiten im Phu Wiang Park sind beispielsweise der kleine Wasserfall Namtok Thap Phaya Suea in der Nähe der Höhle Tham Famue Daeng. Weitere Wasserfälle sind der etwa 15 Meter hohe Namtok Tat Fa sowie der etwa fünf Kilometer davon entfernte Wasserfall Namtok Tat Klang mit einer Höhe von etwa acht Metern. 
  • Der Nationalpark Phu Pha Man – etwa 120 Kilometer östlich von der Stadt Khon Kaen – erstreckt sich über Teile der Provinz Khon Kaen wie auch der Provinz Loei in Nordostthailand. Das unverwechselbare Erkennungszeihen des Parks ist eine Kalksteinformation, die wie ein großer Vorhang wirkt. Durch die dichte Bewaldung der Region herrscht hier fast ganzjährig ein angenehm kühles Klima. Im Park gibt es zahlreiche Höhlen und Wasserfälle, von denen im Folgenden nur einige vorgestellt werden sollen.
  • Die Höhle Tham Klang Khao, deren Eingang sich etwa 100 Meter über dem Boden befindet, liegt im Phu Pha Man Berg. In der Höhle leben Millionen von Fledermäusen, die ihre Behausung jeden Abend bei Sonnenuntergang verlassen. Das Ausschwärmen der Tiere dauert oft länger als eine halbe Stunde. Die in direkter Nähe gelegene Höhle Tham Phra zeigt zahlreiche Stalagmiten und Stalaktiten sowie Steinsäulen. Die Tham Phu Ta Lo Höhle liegt in der Nähe des Dorfes Ban Wang Sawap und hat einen großen Raum mit hoher Decke, so dass sie zur Besichtigung der Tropfsteine leicht begehbar ist. In der Nähe der etwa einen Kilometer langen und mit Stalagmiten und Stalaktiten verzierten Tham Phaya Nakharat liegt die Höhle Tham Lai Thaeng, in der Sie über 2000 Jahre alte Höhlenmalereien sehen können, die das Leben der damaligen Menschen und Tiere darstellen.
  • Der Tat Yai Wasserfall ist mit seinen etwa 80 Metern der höchste im Park. Der Wasserfall Tat Rong ist mit seinen 60-70 Metern etwas kleiner. Ihm wird nachgesagt, er würde singen, da an manchen Stellen das Wasser in Steinlöcher fließt und so Geräusche erzeugt, die den Wald mit Musik erfüllen. Der Wasserfall Tat Fa hat fünf Stufen, wobei die letzte mit ihren fast 80 Metern am schönsten ist. Dieser ist vor allem während der Regenzeit einen Besuch wert.

Unsere Hotelempfehlung für Khon Kaen: Wishing Tree Resort

Das Wishing Tree Resort bietet abseits jeden Trubels eine Atmosphäre zum Wohlfühlen und Entspannen. Nur etwa 15 Kilometer vom Stadtzentrum Khon Kaens entfernt liegt es mitten in der Natur an einem kleinen Fluss. Das Team des Resort, in dem es unter anderem einen kleinen See sowie zahlreiche Tiere – etwa Schafe, Ziegen, Pferde und Albino-Wasserbüffel – gibt, heißt seine Gäste jederzeit herzlich willkommen. In der Anlage können Sie Spaziergänge unternehmen, Fahrräder ausleihen, sich im Restaurant verwöhnen lassen und am Pool entspannen.

Beste Reisezeit für Khon Kaen

Die beste Reisezeit für Khon Kaen ist November bis März. Während dieser Monate fällt wenig Regen und die Tagestemperaturen liegen bei etwa 30°C. Im Dezember und Januar kann es nachts mit weniger als 15°C schon mal etwas kühl werden. Ab März beginnt dann die heiße Jahreszeit und bis zum Eintritt der Regenzeit (Mai bis Oktober) steigt das Thermometer oft auf bis zu 40°C.

Anreise in die Hauptstadt Khon Kaen

Mit dem Bus: Khon Kaen ist mit einem weitreichenden Busliniennetz verbunden. Sie können von der etwa 450 Kilometer entfernten Hauptstadt Bangkok sowie vielen weiteren Zielen in Nord-, Zentral- und Nordostthailand anreisen.
Mit dem Flugzeug: Der kleine Flughafen in Khon Kaen wird mehrmals täglich mit Flügen von und nach Bangkok versorgt.
Mit dem Zug: Die Stadt Khon Kaen liegt an der Nordostlinie Thailands und wird von Zügen der Strecke Bangkok – Nong Khai angefahren.

 

Nützliche und weiterführende interne Links:

© Autor & Fotograf  Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin