Bang Kwang - „Bangkok Hilton“ die Massenunterkunft ohne Sterne

Gleichnamige Miniserie 1989 - Nicole Kidman in der Hauptrolle

Es ist schon fast eine Frechheit, das legendäre Hochsicherheitsgefängnis im Raume Bangkok mit dem Namenszug des amerikanischen Luxusherbergengründers Conrad Hilton zu versehen. Die mit Bangkok Hilton bezeichnete Bangkwang Haftanstalt wird auch „The Big Tiger“ genannt. Für die Namensgebung verantwortlich wird wohl das berüchtigte Hanoi Hilton (Spitzname für das Hỏa Lò Prison) gewesen sein. Das nordvietnamesische Gefängnis war während des Vietnamkonfliktes der Ort für die Sicherungsverwahrung und Folter abgeschossener oder abgestürzter amerikanischer Piloten. Es ist inzwischen demoliert worden und nur noch historisch von Bedeutung. Beide Haftanstalten waren Gegenstand zahlreicher Verfilmungen und Bücher.

Bang Kwang
Bang Kwang Gefängnis in Bangkok

Hinrichtungen finden gleich im Bangkwang Prison statt

Das Bangkok Hilton befindet sich im Ortsteil Thonburi und wurde in den 30er Jahren für 3.500 Häftlinge konstruiert. Der Bestand an Insassen beträgt jedoch chronisch über 6 bis 8.000 Personen, von denen rund 1.000 Leute Fremdländer sind. Die „Death Row“ der zum Tode verurteilten Häftlinge ist ebenfalls mit über 1.000 Personen besetzt. Hingerichtet wird nicht mehr per Salve aus einem Maschinengewehr oder einem Schwerthieb. Heutzutage werden Exekutionskandidaten per Giftspritze hingerichtet. Alle zum Tode verurteilten Insassen, sind an Armen oder Beinen mit verschweißten Metallketten versehen. Diese zusätzliche Schmach begrüßt Neuankömmlinge für die ersten drei Monate ihrer Anwesenheit hier. Deren Ketten sind jedoch auf die Eingewöhnungsphase beschränkt und werden nach den obligatorischen drei Monaten wieder entfernt. Der größte Prozentsatz der Einsitzenden, ist wegen Drogendelikten zu 25 Jahren oder mehr verurteilt worden.

Hinrichtungen findem im Bang Kwang Gefängnis in Bangkok, Thailand statt.
Auch Hinrichtungen im Gefängnis in Bangkok, Bang Kwang Bangkok-Hilton

Die furchtbaren Zustände in den Zellen

Nur sechs mal vier Meter misst eine Standardzelle im Bangkok Hilton. Diese beherbergt im Durchschnitt 24 inhaftierte Personen. Die Zustände hinsichtlich der Schlafgelegenheiten und Hygiene sind nur als absolut katastrophal zu bezeichnen. Installierte Kameras bewachen sicherheitsrelevante Bereiche und die Todeskandidaten. Es gibt nur sehr wenige Wächter, wenn es zu Konflikten unter den Insassen kommt, dann sind oftmals auch schwer Verletzte oder Tote zu beklagen. Die großen Feiertage und der Geburtstag des Königs werden mit Spannung erwartet. Es sind die klassischen Amnestietage, wenn Reststrafen nach Abbüßung des überwiegenden Teils der Haftstrafe erlassen werden. Die Zellenbelüftung ist unzureichend, als Gemeinschaftstoilette dient in den Zellen eine Art von Plumpsklo. Hierarchische Strukturen unter den Häftlingen, sorgen für eine Aufteilung der Liegeplätze auf dem Boden. Solche mit etwas Belüftung sind sehr begehrt und den Anführern je Zelle vorbehalten. Häftlinge ohne Status müssen in diesem Männergefängnis gefügig und gefällig sein, um ihr Überleben zu rechtfertigen. Dass der „Big Tiger“ schwache Menschen umgehend frisst, ist unter den Insassen kein Geheimnis.

Die Versorgung der Häftlinge

Oft kritisiert von Menschenrechtlern, gehört die Verköstigung und ärztliche Betreuung der Inhaftierten zu den krassen Problemfällen im Bangkok Hilton. Ein Versorgungsbudget übersteigt nicht einmal einen Euro je Häftling und Tag. Gereicht wird eine wenig nahrhafte Wassersuppe mit Reis täglich, alles andere müssen die Insassen selbst erwerben. Zum Zwecke der Ernährung existieren etliche Garküchen und Shops im Gelände, doch nur wer Geld hat kommt in den Genuss von Extras. EU-Botschaften, Australier und Amerikaner betreuen ihre Staatsbürger mit einem Hilfeprogramm. Dazu gehören regelmäßige Taschengeldzahlungen, Vitaminpräparate und auch eine psychologische Betreuung. Die Selbstmordrate innerhalb der Gefängnismauern ist sehr hoch.

Die Gefängnisse im Königreich

Neben dem Bangkwang Prison, sind auch die Haftanstalten von Phuket, Surat Thani und Korat (Sikhiu) ein wenig im Ausland berühmt. Die relativ neuen „Supermax“ Hochsicherheitsgefängnisse sind derzeit noch nicht fertiggestellt. Klong Prem ist ein weiteres Gefängnis im Raume Bangkok mit Insassen, denen eine besondere Gefährlichkeit attestiert wird. Die Thanyaburi Correctional Facility in Pathum Thani inhaftiert nur Frauen und ist ebenfalls fürchterlich überfüllt. Ein Aufenthalt in einem Thai Gefängnis ist wahrlich kein Zuckerlecken und auch mit einem Restrisiko für Besucher behaftet. Touristen sollten sich auf die schönen Dinge im Land konzentrieren und Gesetze exakt befolgen.

Kommentare: 3
  • #3

    Ben Bensen (Sonntag, 15 Oktober 2023 09:01)

    Hallo Frau Tanner -genau so ist es! Nur in D. gilt die Kuscheljustiz; überall sonst auf der Welt haben Gesetzteübertritte Folgen.
    Danke für den Artikel, Ben

  • #2

    Berthold Drönner (Montag, 06 Februar 2023 07:25)

    I did stay from 1982 antill 1989 in Prison Thailand.
    About 8 Months Bombard Piseth 2.
    1 year Lard Yao.
    5 years Bangkwang.
    There may have been some changes in the meantime, but some reports and photos are incorrect.
    I was sentenced to 33 years and 4 months.
    I was the only western foreigner involved and punished because of a prison riot.
    I experienced almost 100 death sentences in my prison time.
    I had to watch many times how inmates were beaten with sticks by the guards, even to the point of death.
    I think to stop writting now because my impressions geting to high now.-
    Email: berti2.0@gmx.de

  • #1

    Berthold Drönner (Montag, 06 Februar 2023 04:11)

    Ja...was ihr hier seht ist in der Tat Bangkwang
    Es waren auch Ablichtungen aus Lardyao zu sehen.
    Ich war 1982 bis 1989 dort inhaftiert.
    Bombard Pisset 2....ca 8 Monate.
    Lardyao ca 1 Jahr.
    Bangkwang 5 Jahre.
    Fragen von Schaulustigen werde ich nicht beantworten,aber von Angehörigen und Freunden,die in den 80zigern Jahren jemanden in einem Thaigefängnis verloren hat.Ich kann mich an jeden einzellenen
    westlichen Mitinsassen erinnern.
    Meine Email:
    berti2.0@gmx.de





















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