Koh Libong ist die größte Insel der Trang Provinz dennoch eine der ruhigeren. Auf Koh Libong leben nur etwa 6000 Menschen. Tourismus spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Insel ist bei ausländischen Besuchern weniger bekannt als die Inseln weiter im Norden. Wenn Sie weitab der touristischen Pfade in traumhafter Natur wandeln wollen, dann sind Sie hier jedoch genau richtig.
Koh Libong besticht durch sternenklare stille Nächte und malerische Fischerdörfer, die weit abseits des Massentourismus ihrem Rhythmus folgen. Genau dies macht wohl den Charme dieser kleinen Insel aus. Besucher von Koh Libong müssen sich aber deshalb auch gut auf ihren Aufenthalt vorbereiten. So gibt es zum Beispiel keine Bank, keinen Geldautomaten und auch keine Wechselstube auf der gesamten Insel. An den Hotelrezeptionen kann man im Notfall Geld tauschen, aber zu einem schlechten Kurs und oft auch nur kleine Beträge. Sie sollten also etwas Bargeld mitbringen, wenn Sie sich für einen Aufenthalt auf Koh Libong entscheiden. Auch die ärztliche Versorgung ist sehr eingeschränkt auf Koh Libong. In Batu Bute gibt es eine winzige Klinik. Bei ernsthaften Beschwerden muss jedoch der Weg nach Trang Town angetreten werden.
Zu den Attraktionen der Insel gehören die Seekühe, die im Meer vor der Küste leben sowie die zahlreichen Zugvögel, die im November und Dezember sowie im März und April die Insel bevölkern und hier auf dem Weg von ihren Sommerquartieren in Russland und dem Winterquartier im Süden einen Stopp einlegen.
In den Gewässern rund um Koh Libong kann man mit etwas Glück einige der selten gewordenen Seekühe finden. Sie ernähren sich von Seegras und haben in den Mangroven im Osten der Insel einen geschützten Lebensraum gefunden. Es werden Bootsausflüge angeboten, deren Ziel es ist, die Seekühe aufzuspüren und zu beobachten. Allerdings sind nur etwa ein Drittel der Ausflüge erfolgreich darin, die gutmütigen Meeressäuger auch tatsächlich ausfindig zu machen. Die Fahrten mit dem Boot durch das maritime Schutzgebiet sind jedoch auch dann ein Erlebnis, wenn die Seekühe sich nicht zeigen.
Insgesamt ist die ganze Insel ein Naturparadies. Im Osten finden sich savannenartige Landschaften mit Cashewbäumen, wo hohe Gräser auf sandigem Boden wachsen. Die Hügel der Insel sind von teils dichten Urwäldern bewachsen, unterbrochen von Kautschukpflanzungen und Obstbäumen. Der Westen von Koh Libong ist gesegnet mit weitläufigen Sandstränden, die mit interessanten Felsformationen gespickt sind.
In Batu Bute an der südöstlichen Küste gibt es eine Gemeinschaft von Muslimen, die vom Fischfang leben. Von ihrer malerischen Bucht aus reicht ein befestigter Steg weit bis aufs Wasser hinaus, wo sich eine Art Aussichtsturm befindet. Dieser war einst für die Beobachtung von Seekühen erbaut worden, wird aber auch gerne bei Sonnenuntergang angesteuert, um die Aussicht zu genießen.
Zu den bekanntesten Stränden gehört der Haad Lang Kao an der Westküste der Insel Koh Libong. Hier an diesem beliebten Strandabschnitt mit gelblichem körnigem Sand befinden sich vier Hotelresorts Schwimmen kann man hier nur bei Flut, weil sich bei Ebbe eine felsige Landschaft aus dem Meer heraus schält. Bei Ebbe laden die mit Hängematten und Schirmen versehenen von Kokospalmen gesäumten Strände der Resorts zum Relaxen ein.
Um Koh Libong vom Festland aus zu erreichen, eignen sich die Boote, die am Pier Hat Yao tagsüber etwa alle zwei Stunden ablegen und auf Koh Libong am Pier in Baan Maphao anlegen. Die letzte dieser kleinen Fähren legt gegen 16 Uhr ab. VonTrang Town aus erreicht man diesen Pier in Hat Yao mit dem Bus innerhalb von etwa 45 Minuten. In Hat Yao werden auch private Transfers nach Koh Libong angeboten, die entsprechend teurer sind als die reguläre Fähre. Außerdem gibt es Fährverbindungen von Chao Mai und von Kantang aus nach Koh Libong auf dem Festland. Beide Fähren sind etwa 30 Minuten unterwegs. Koh Libong ist zudem über andere Fähren mit den Inseln Koh Muk und Koh Sukorn verbunden, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden und ebenfalls zur Trang Provinz gehören.
Vom Pier in Baan Maphao aus führt eine schmale gepflasterte Straße in Richtung Süden und nach Batu Bute, bevor sie dann abzweigt um zur anderen Seite der Insel zu führen. Wer dieser Straße folgt, der gelangt zu den Hotelresorts, zum Naturschutzgebiet im Osten und auch in Richtung Norden, wo es hügliger wird und wo die wirklich entlegenen Strände liegen. Alle anderen Straßen auf der Insel sind Sackgassen. Die eine oder andere von ihnen ist aber durchaus einen kleinen Abstecher wert.
Auf Koh Libong herrscht das ganze Jahr über ein tropisches Klima mit entsprechend warmen Temperaturen und in der Regenzeit starken Niederschlägen. Die Temperaturen fallen so gut wie nie, auch nicht nachts unter die 25 Grad Marke. Als die ideale Reisezeit für Koh Libong und überhaupt für die Trang Provinz gilt die Zeit von November bis April, wenn es relativ trocken auf den Inseln ist. Die Regenzeit beginnt im April und geht bis in den Oktober hinein. Ein Grund, sich dennoch in der Regenzeit in die Trang Provinz zu verirren, wäre der, dass die Wasserfälle, unter anderem auch auf Koh Libong, im September und Oktober, also gegen Ende der Regenzeit am eindrucksvollsten sind, weil sie am meisten Wasser führen.
Es gibt nicht sehr viele Unterkünfte auf Koh Libong. Eine Handvoll hübsche Resorts befinden sich an den Sandstränden der südwestlichen Inselküste. Die Unterkünfte liegen unmittelbar am Wasser und am Strand, der bei Ebbe in eine zerklüftete Felslandschaft und bei Flut direkt ins Wasser geleitet. Wegen der ruhigen Nachbarschaft und der sehr überschaubaren Anzahl an Hotels ist ein Aufenthalt hier genau das richtige für Urlauber, die Abgeschiedenheit und Idylle suchen. Mittlerweile haben alle Hotels 24 Stunden am Tag elektrischen Strom. Einige Unterkünfte sind in der Regenzeit von April bis Oktober geschlossen.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin