Buri Ram

auf den Spuren der Khmer im Isan

Buri Ram ist eine relativ beschauliche Kleinstadt im Isan, dem Nordosten Thailands, mit weniger als 30.000 Einwohnern. Die Provinz, deren Hauptstadt Buri Ram ist, liegt am südlichen Rand der Khorat-Hochebene, etwa 400 km entfernt von Bangkok. Wörtlich übersetzt bedeutet Buri Ram so viel wie "Glückliche Stadt" oder "Friedvolle Stadt" - und genau das ist Buri Ram heute auch. Das Leben hier läuft ein wenig beschaulicher ab als zum Beispiel im hektischen Bangkok. 

Prasat Mueang Tam
Prasat Mueang Tam in Buri Ram

Hauptsächlich verdienen die Einwohner von Buri Ram ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau von Reis und Maniok. Da die Hochebene in der heißen Jahreszeit extrem trocken und in der Regenzeit überschwemmt ist, finden die Reisbauern hier ideale Bedingungen vor. 

In den letzten Jahrzehnten wurden rund um die Stadt zahlreiche Heiligtümer aus der Zeit der Khmer-Herrschaft gefunden, womit der Tourismus einen kleinen Boost erfahren hat. Aber auch heute noch ist Buri Ram angenehm entspannt. Hier kann man noch die ursprüngliche und traditionelle Lebensweise erleben, die durch verschiedene Kulturen geprägt und zu einem faszinierenden Allerlei zusammengewachsen ist - auch wenn die Stadt an sich ziemlich modern ist. Es gibt mehrere Shopping-Malls, einen Flughafen sowie eine Universität in Buri Ram.

In der direkten Umgebung findet sich wohl das bedeutendste Khmer-Heiligtum in Thailand: Phanom Rung, eine Tempelanlage, die ganz in der Tradition von Angkor Wat und anderen Khmer-Tempeln erbaut wurde.

Die Geschichte von Buri Ram

Ausgrabungen lassen darauf schließen, dass die Gegend um Buri Ram schon vor über 1000 Jahren zum Khmer-Reich gehörte. Archäologische Expeditionen haben bei ihren Ausgrabungen Stücke antiker Ruinen sowie Anzeichen einer prähistorischen Besiedlung gefunden. Heute zeugen über 60 Tempelruinen, die über die gesamte Provinz Buri Ram verstreut liegen, davon, dass die Gegend früher große Bedeutung genossen haben muss. Bei den Ausgrabungen wurden nicht nur Keramik- undPorzellanarbeiten gefunden, sondern auch die dazu passenden Brennöfen - mit einem stolzen Alter von über 1000 Jahren. Während der frühen Bangkok-Periode zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Muang Pae umbenannt in Buri Ram. Im Jahr 1933 wurde das Gebiet schließlich zu einer eigenen Provinz ernannt und Buri Ram zur Hauptstadt gemacht. 

Red Cliff in Buriram
Red Cliff in Buriram

Was kann man in Buriram unternehmen?

Die Stadt Buri Ram an sich ist nicht besonders interessant. Das liegt daran, dass gerade in den letzten Jahren viele neue Gebäude dazu gekommen sind und die Tempelruinen sich größtenteils außerhalb der Stadt befinden. Aber einige kleine Leckerbissen hat die Provinzhauptstadt doch zu bieten. 

  • Sro Ground (Walking Street): Diese Straße in Buri Ram zieht vor allem ausländische und einheimische Touristen an. Ab 17.00 dürfen keine Fahrzeuge mehr in die Straße, so dass eine gelassene und fröhliche Atmosphäre entsteht. Hier gibt es zahlreiche Bars, Kneipen sowie Restaurants und auch die Straßenverkäufer dürfen natürlich nicht fehlen! 
  • Das "King Rama I. Monument" ist ein relativ junges Denkmal, welches den Gründer von Buri Ram ehren soll. Es wurde erst 1996 fertiggestellt. 
  • Fussball-Fans sollten sich unbedingt einen Samstagnachmittag freihalten und ein Spiel des Buri Ram United FC im "New I-Mobile Stadium" ansehen. 
  • Aber die wahren Attraktionen liegen natürlich rund um die Stadt verstreut. Hier kann man buchstäblich fast auf jedem Schritt über ein historisches Überbleibsel stolpern - doch einige Relikte sind einfach nicht zu übersehen. 
  • Phanom Rung: Dieser beeindruckende Khmer-Tempelbezirk liegt knapp 50 km außerhalb der Stadt auf einem erloschenen Vulkan. Die Anlage ist im Stil von Angkor Wat gebaut (es führt sogar eine Dschungelstraße direkt bis dorthin) und bietet bei Sonnenaufgang und beim Sonnenuntergang einen atemberaubenden Blick auf das Tal.
  • Das Lower Northeastern Cultural Centre: Im Zentrum kann man verschiedenste Artefakte sowie zahlreiche Volkskunststücke besichtigen und erhält viele Informationen zur Geschichte. 
  • Das Huai Talat Reservoir und Buri Ram Vogelpark: In dieser Anlage haben Forscher bis heute über 100 verschiedene Vogelarten entdecken können. 
  • Die Fundstellen der alten Brennöfen: Die Öfen, die heute quasi einfach in der Gegend herum stehen, wurden schon im 9. oder 10. nachchristlichen Jahrhundert von Khmern genutzt, um Keramikprodukte für andere Städte zu produzieren.

Wie kommt man nach Buri Ram?

Buri Ram verfügt über seinen eigenen Flughafen - der allerdings nur von der Nok Air aus Bangkok angeflogen wird. 

Das Schienennetz ist relativ gut ausgebaut: Um nach Bangkok zu fahren, kann man zwischen Schnellzügen, Expresszügen und der guten, alten "Bimmelbahn" wählen. Möchte man während der Fahrt möglichst viel von der üppigen Landschaft sehen, ist sie genau die richtige Wahl. 

Busse fahren täglich von Bangkok nach Buri Ram. Es fahren zum einen die weniger komfortablen, aber dafür günstigen Busse oder aber die vollklimatisierten (und verkehrstauglicheren) Busse. Die Reise dauert, je nach Straßenverhältnissen, 6 - 7 Stunden.

 

Nützliche und weiterführende interne Links:

© Autor & Fotograf  Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin