Der unübliche Straßenverkehr in Thailand

Besonderheiten zum Thaiverkehr

Das Königreich beerbte den westlichen Nachbarstaat (Burma) und den südlichen Nachbar Malaysia hinsichtlich der typisch englischen Form der Verkehrsführung. Das Lenkrad befindet sich auf der rechten Seite der vierrädrigen Fahrzeuge und der Verkehrsfluß auf den Fahrspuren der Straßen erfolgt in umgekehrter Manier, als wir das in Deutschland gewohnt sind. Daraus ergeben sich für den Urlauber aus einem linksgelenkten Autofahrerland einige Unsicherheiten und auch Situationen, welche eine besondere Umsicht und ein Umdenken erfordern. Das Straßennetz in Thailand ist gut ausgebaut, aber nicht immer entsprechen die Beschaffenheiten der Fahrbahnen auch westeuropäischem Standard. Außerhalb der großen Ballungszentren sind Beampelungen fast unbekannt. Transitstrecken werden nach und nach aufgerüstet.

Besonderheiten im thailändischen Straßenverkehr
Besonderheiten im thailändischen Strassenverkehr

Linksabbiegen ist hier oft unproblematischer

Wer seine Fahrtrichtung ändern möchte, der fädelt sich möglichst frühzeitig passend ein. Besondere Fahrspuren für Abbieger sind häufig anzutreffen, sie werden als Verpflichtung zum Abbiegen betrachtet, wenn diese durch eine ununterbrochene Linie auf der Fahrbahn gekennzeichnet wurden. Ein Fahrspurenwechsel ist nur dort vorgesehen, wo Unterbrechungen in den Fahrspurmarkierungen dieses gestatten. Beim Linksabbiegen (oft auch an roten Ampeln erlaubt!) muss keine andere Richtungsfahrbahn gekreuzt werden, was dieses Vorhaben einfach aussehen läßt. Beim Rechtsabbiegen kreuzen Sie fast immer den Gegenverkehr, beachten Sie hier bitte die vorgesehene Zielfahrspur der weiterführenden Straße auf der linken Fahrbahnhälfte und natürlich etwaigen Gegenverkehr.

U-Turns, was ist das denn für ein Quatsch?

U-Turns sind in Thailand beliebte Fahrtrichtungswechsel um 180°. Wegen dem allgemeinen Defizit an Verkehrsdisziplin, wurden fast alle wichtigeren und großen Straßen fahrbahntechnisch nach Zielrichtungen getrennt. Nicht selten sorgen Betonbarrieren oder Gräben für eine gewisse Nachhaltigkeit dieser Sicherheitsmaßnahme. Die U-Turns sorgen an strategisch wichtigen Punkten für gefahrlose Richtungswechsel per Brücke. Diese sind natürlich teuer und befinden sich in verkehrsreichen Gegenden, auf Transitstrecken und nach wichtigen Fahrtzielgebieten auf der rechten Straßenseite. Gefährlich sind die U-Turns auf Fahrbahnlevel, diese sind an den erlaubten Wendepunkten ausgeschildert und meist mit einer Verzögerungs/Wartespur versehen. Sie stehen hier mit der Fahrzeugnase an der Überholspur des Gegenverkehrs und benötigen eine ausreichend große Verkehrslücke, um den Wendevorgang zu komplettieren.

Wer sind denn diese lustigen Braunhemden?

Die Royal Thai Police hat die Farbe Braun zur Uniformfarbe erkoren. Dazu kann ein Motorradhelm oder eine Polizeimütze gehören. Generell sind die Weisungen eines Polizisten vorrangig zu sehen. Sie haben auch dann Geltung, wenn beispielsweise eine Ampel über deren Köpfen etwas Gegenteiliges signalisiert. Polizeisperren auf den Straßen werden des Nachts durch Neonröhren zusätzlich gekennzeichnet. Nehmen Sie bitte Augenkontakt mit dem kontrollierenden Polizisten auf, dieser wird durch Gesten seinen Wunsch kundtun. In der Regel passiert der Verkehr diese Sperren mit Schrittgeschwindigkeit, nur wenige verlangen eine Vorlage der Fahrzeugdokumente und des Führerscheins.

Mauthäuschen auf der Fahrbahn, das kostenpflichtige Hindernis

Auf den Transitstrecken des Königreiches gibt es mautpflichtige Abschnitte. Hier wird von Ihnen ein vorsichtiges Heranfahren an die Schranke erwartet. Genau vor dem seitlichen Schalter kommen Sie zum Stillstand und begleichen den geforderten Kleinbetrag für die Wegstrecke. Auf Knopfdruck des Kassierers öffnet sich die Barriere und Sie dürfen weiterfahren. Vor den Mautstellen verraten Schilder am Straßenrand, was für ein Betrag fällig ist. Haben Sie dafür bitte kleine Scheine oder Münzen zur Hand, gewechselt wird hier nur ungern. Lächeln Sie immer freundlich, denn hier wimmelt es von Kameras zur Dokumentation.

Defensive Fahrweisen sind Ihrer Sicherheit dienlich

Ganz egal, ob Sie nun chauffiert werden oder selber am Steuer eines Leihwagens sitzen. Ihr Urlaub im Paradies sollte unliebsame Momente möglichst ganz vermeiden. Fahren Sie immer vorausschauend und passen Sie gefahrene Geschwindigkeiten den Begebenheiten an. Hast und Eile sind dabei gänzlich fehl am Platze. Vorsicht und Bedacht sind die Trümpfe hier. Chauffeuren mit „Sebastian Vettel“ Manieren teilen Sie bitte deutlich mit, dass Sie eine verhaltenere Fahrweise bevorzugen. „Tscha-tscha, na krap!“ bedeutet „Bitte langsamer fahren!“

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