Leben und Arbeiten in Thailand

Ein toller Gedanke, oft ein utopischer Tarum, oder ein realnaher Alptraum! Wichtige Visa-Bestimmungen sind zu beachten.

Autorin | Annika Hasselkamp

Thailand gehört bei auswanderungswilligen Deutschen zu den beliebtesten Ländern überhaupt. Ein angenehmes, ausgeglichenes Klima, Traumstrände unter Palmen und eine entspannte und liebenswerte Bevölkerung machen das Leben und Arbeiten in diesem Land zu einer stressfreien Erfahrung. Geld für Lebenshaltungskosten ist weitaus weniger auszugeben als in Deutschland, sodass auch mit schmalerem Budget ein angenehmes Leben in Thailand möglich ist. Zudem gilt das thailändische Gesundheitssystem als vorbildlich und ist vergleichsweise preiswert.

Die Hürden für ein Leben unter der thailändischen Sonne sind unterschiedlich hoch, je nachdem, mit welchen Voraussetzungen und Erwartungen die Auswanderer nach Thailand einreisen.

Arbeiten in Thailand
Leben & arbeiten in Thailand - was sollte man wissen?

Auswandern als Arbeitnehmer oder Investor

Streng genommen ist ein Auswandern nach Thailand zum Arbeiten nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Die "Residence Permit", die ständige Aufenthaltsgenehmigung zum Leben und Arbeiten, wird nur äußerst selten, gegen Geld in wechselnder Höhe und nach langer Wartezeit erteilt. Es sei denn, der Einwanderungswillige bringt sehr viel Geld mit, das er in der thailändische Wirtschaft arbeiten lässt. Wer das nötige Kleingeld hat und in Thailand ein Business im größeren Stil betreiben will, wendet sich an das "Board of Investment" (BOI). Alle anderen, die in Thailand arbeiten wollen, müssen sich direkt in Thailand bei der Einwanderungsbehörde um ein "Non-Immigrant Visum Type B" bemühen.

Wieviel Geld Sie für Ihr Leben in Thailand brauchen

Vor die Erteilung einer Arbeitserlaubnis in Thailand haben die Behörden des Landes eine Reihe von Hürden aufgestellt, die das Auswandern erschweren. So dürfen Ausländer in Thailand nur bestimmte Arbeiten annehmen, für die sich nicht genügend qualifizierte Bewerber unter den Einheimischen finden.

Sie müssen sich rechtzeitig vor der Bewilligung der Arbeitserlaubnis um den Job bewerben, der Arbeitgeber muss Ihre Unentbehrlichkeit bestätigen und mit etwas Glück halten Sie die heiß ersehnte Arbeitserlaubnis für Thailand bald in Händen. Diese gilt allerdings immer nur für diesen einen Job, wollen Sie wechseln, ist ein neuer Antrag fällig.


Die Liste derjenigen Berufe, für die keine Erlaubnis zum Arbeiten in Thailand ausgestellt wird, ist allerdings lang und wechselt ständig, Auskunft erteilt die thailändische Botschaft. Für einfache Jobs wie Kellner oder  Verkäufer erhalten Sie in keinem Fall eine Arbeitserlaubnis. Realistisch sind Arbeitsstellen, für die Deutschkenntnisse zwingend erforderlich sind, etwa als Deutschlehrer, Kindermädchen für eine deutsche Familie oder Immobilienbetreuer und Berater für deutsche Residenten. Von allzu wenig Geld dürfen Sie in Ihrem ergatterten thailändischen Job auch nicht leben, 50.000 BAHT Einkommen monatlich müssen Sie mindestens nachweisen, das sind umgerechnet gut 1.300 Euro.

Geld sparen bei Krankenversicherung und Arztbesuch

Auf welchem Weg Sie das Auswandern nach Thailand erreichen wollen, über eine Krankenversicherung sollten Sie sich rechtzeitig Gedanken machen und genügend Geld dafür einkalkulieren. Außer, Sie leben im Auftrag eines deutschen Arbeitgebers zeitweise im Land, erlischt in Thailand bei Daueraufenthalt Ihre deutsche Krankenversicherung. Da Arztbesuche und ambulante Behandlungen sowie viele Krankenhäuser weitaus weniger Geld kosten als in Deutschland, reicht bei normaler Gesundheit eventuell ein günstiger Basis-Tarif.

Auswandern mit dem Rentner-Visum

Wer 50 Jahre alt ist und in Deutschland eine gesetzliche Rente von umgerechnet mindestens 60.000 Baht (in etwa 1.600 Euro) bezieht, kann das "Non Immigrant Visum Type O" bei den thailändischen Behörden beantragen. Von diesem Geld können Sie im preiswerten Thailand nahezu fürstlich leben.

Das sogenannte Rentner-Visum gilt immer für 1 Jahr und lässt sich anschließend problemlos vor Ort verlängern, ohne dass Sie das Land verlassen müssen.

Leben in Thailand
Arbeiten und in Thailand zu Hause sein

Liegt Ihre monatliche Rente unter dieser Summe, müssen Sie alternativ 800.000 Baht (entspricht in etwa 21.000 Euro) auf einem Sperrkonto "für alle Fälle" hinterlegen. Wer diese Summe aufbringt, kann daher im Prinzip auch mit einem vergleichsweise geringen monatlichen Einkommen ganz legal in Thailand leben. Da die Lebenshaltungskosten sehr gering sind und bei normalen Ansprüchen wenig Geld zum Leben benötigt wird, können Sie sich als Rentner in Thailand ein angenehmes Leben machen.

Durch Eheschließung in Thailand eine dauerhafte Existenz aufbauen

Der einfachste Weg für deutsche Staatsbürger, völlig legal und mit Brief und Siegel dauerhaft in das Land seiner Träume auch unter 50 auswandern zu können, ist die Heirat mit einer thailändischen Staatsbürgerin bzw. einem Staatsbürger. Nach einer deutsch-thailändischen Eheschließung steht Auswandern, Leben und Arbeiten in Thailand ohne jede Einschränkung nichts mehr im Wege. So bietet sich Ihnen mit einem thailändischen Ehepartner die Chance, in Thailand eine Existenz etwa mit einem Hotel oder einem Restaurant aufzubauen, was Ihnen als Ausländer ansonsten in der Regel verwehrt bleibt.

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