Die Lisu: Bergvolk mit Tradition

Rund 30.000 Lisu leben im Hochland von Thailand. Bunte Tücher und untereinander vernähte Stoffe aus vielseitigen Stoffresten kennzeichnen die Tracht der Lisu. Das kleine und freundliche Bergvolk glaubt an die geistige Welt, in der Schamanen eine tragende Rolle spielen und für die Lösung aller Probleme sowie für die Heilung von Krankheiten sorgen.

Verschiedene Untergruppen der Lisu

Lisu
Lisu

Die Lisu sind in dem ganzen Gebiet von Nord-Thailand verstreut. Hauptsächlich leben die Lisu zwischen Chiang Mai und Mae Hong Son, sowie westlich von Kamphaeng Phet, Sukhothai, Lampang, Tak, Phayao und den Provinzen Phetchabun. Die Lisu gehören zu dem birmanischen Zweig der sino-tibetischen Sprachfamilie und werden in zwei Untergruppen verteilt:


Die "He Lisu", die auch als die "Schwarzen" bezeichnet werden und die "Hua Lisu", die sich auch die "Blumigen" nennen. Die Hua Lisu bestimmen den Großteil des Bergvolkes, das im Hochland angesiedelt ist und in einer durchschnittlichen Höhe von 1.000 Metern in ebenerdigen Häusern lebt. Die Lisu betreiben intensive Landwirtschaft, wobei Mais, Gemüse, Reis zu den hauptsächlichen Anbauarten zählt. Domestizierte Tiere wie Rinder und Schweine sorgen für zusätzliche Einnahmen. Ursprünglich stammen die Lisu sehr wahrscheinlich aus dem Osttibet und haben sich vor ca. 100 Jahren aus China (Yunnan) im Tibet angesiedelt.

Intensive Verwandtschaftsverhältnisse prägen den Lebensstil

Die Lisa setzten sich aus unterschiedlichen Clans zusammen. Der Clan bildet den zentralen Punkt bei den verwandtschaftlichen Beziehungen und auch den Heiratsregeln. Clan-Exogamie und Monogamie sind die idealen Verhaltensweisen, die familiäre Bindungen stärken und die kohärente Kraft in der Lisu Gesellschaft bilden. Verwandtschaftliche Beziehungen werden bei den Lisu auf die Familie konzentriert und bilden die Basis für die Solidarität des Bergvolkes.

Nord-Thailand
In den Bergen des Nordens zuhaus

Bräuche und Kultur

Die Lisu haben zahlreiche Bräuche aus dem chinesischen Raum übernommen. So wird das Neujahrsfest am gleichen Tag gefeiert wie das der Chinesen. Die Lisu tragen zum Neujahrsfest Hüte mit bunten Quasten und Gürtel, die mit kunstvoll verarbeitetem Silber beschlagen sind, um ihren Reichtum zu präsentieren. Die Lisu verehren die Ahnen und sind Animisten. Das Bergvolk besteht aus unabhängigen Persönlichkeiten, die auf gesellschaftliche Veränderungen schnell reagieren und sich gut anpassen.

Bunte Tracht als Kennzeichen der Lisu

Die bunte Tracht der Lisu
Die bunte Tracht der Lisu

Kennzeichnend ist die bunte Bekleidung des Bergvolkes. Die weiblichen Mitglieder eines Clans tragen knallige Kostüme, das aus einer knielangen Tunika besteht. Diese Tunika ist in der Taille gespalten und wird mit einem breiten schwarzen Gürtel kombiniert und mit einer grünen oder blauen Hose getragen. Das traditionelle lange Haar der Frauen wird auf dem Rücken zusammengebunden.


Die Schultern, Manschetten und Ärmel der Kostüme sind mit horizontalen, schmalen Streifen in Gelb, Rot, Blau bestickt. Die Männer zeigen sich in gelben, rosafarbenen oder grünen Pluschhosen. Darüber wird eine blaue Jacke getragen, die vertikal geöffnet ist.

Lebensweise in der Großfamilie

Die Lisu leben in ebenerdigen Häusern, die um einen zentralen Platz gebaut sind. Dabei lebt die Großfamilie gemeinsam in einem Haus, das nie mehr als eine Tür vorweist, die parallel zur Wand des Berges steht. Die Ehe und die Brautwerbung werden stilisiert und die Braut muss einen hohen "Brautpreis" mitbringen. Insgesamt gibt es zwölf Clans und Hochzeiten sollten immer innerhalb dieser Clans stattfinden.

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