Mu Koh Chang Nationalpark

Der Meeres-Nationalpark besteht aus mehr als 50 Inseln und liegt am Rande des Sunda-Plateaus

Mu Koh Chang Nationalpark
Der Mu Koh Chang Nationalpark

Der Mu Ko Chang oder Mu Koh Chang Nationalpark in Trat befindet sich am östlichsten Zipfel des zu Thailand gehörenden Areals im Golf. Es handelt sich dabei um eine Inselgruppe mit den dazugehörigen Korallenriffen unweit des Festlandes bei Laem Ngop, Changwat Trat. Die besondere Infrastruktur und Geografie der Inselgruppe, sorgte für ein behutsames Bebauen der Hauptinsel Koh Chang mit etlichen Eigenschaften, welche in Thailand einzigartig sind. Das völlige Fehlen größerer Flussmündungen am Festland und die Granitstruktur der meisten Inseln verschaffen dieser Gegend ein sehr klares Meerwasser mit großartigen Sichtverhältnissen für Sporttaucher.

 

Der Nationalpark besteht aus über 40 bis 52+ Inseln. Je nach der verwendeten Quelle findet man teils widersprüchliche Angaben dazu. Koh Chang wurde erst im Jahre 1982 zum Nationalpark deklariert, der Park erstreckt sich auf 650 km² Gesamtfläche, von denen 452 km² (rund 70%) von Meerwasser bedeckt sind. Die Tiefe übersteigt nur selten 10 m, das Wasser gilt ganzjährig als angenehm warm (26° C bis 30° C).

 

Eine große Fülle von Meereslebewesen gehört hier zum Bestand, es gibt auch zahlreiche Korallenriffe in diesem Archipel. Die Inseln sind größtenteils felsig, auf der Hauptinsel Koh Chang misst der höchste Gipfel immerhin 743 m über dem Meeresspiegel. Bewohnt sind nur die größeren Inseln mit Frischwasserversorgung. Diese wird durch natürliche Niederschläge an den Berghängen gewährleistet.

 

Zwei regelmäßig während der hellen Tagesstunden verkehrende Fährbootlinien zur Hauptinsel übernehmen den touristischen Verkehr und die Versorgung vom Festland zur Ostküste der Insel. Beide Fährgesellschaften transportieren auch PKWs und LKWs, sie verkehren alle 40 Minuten oder im Stundentakt. Die Überfahrt dauert nur ca. 30 Minuten. 

Hotels Koh Chang
Hotels Koh Chang

Auf der Hauptinsel leben rund 6 - 8.000 Einwohner und Dauerresidenten, es gibt auch einen gut erschlossenen Bereich entlang der Westküste mit etlichen Hotels und Resorts. Fast alle Besiedlung spielt sich entlang eines dünnen Streifens in Küstennähe ab, rund 70% der Inselfläche sind aber weiterhin unberührter Regenwald. Eine Straße verbindet die Fährenpiers mit den Inselorten und Versorgungseinrichtungen, diese umrundet die Insel aber nur inkomplett. 


Clevere Baubegrenzungen verhinderten Übles (unkontrollierte Baubooms, wie auf Phuket oder Koh Samui)

Sehr strikte Begrenzungen limitierten die Bauhöhen aller Gebäude auf Koh Chang und den anderen bewohnten Inseln. Hier wurden mögliche Profite nicht maximiert, sondern eine begrenzte Besiedlung erlaubt. Die Inselbewohner lebten früher fast ausschließlich vom Fischfang, nur mit gebremstem Schaum gesellten sich zunächst sehr zögerlich auch touristisch orientierte Anbieter durch. Siedlungszentren sind heutzutage der Ort White Sand Beach und das malerische Stelzendorf Bang Bao an der Westküste mit dem hübschen Leuchtturm am Ende des begehbaren Piers. Wesentlich kleiner sind die Orte Kai Bae und Klong Prao sowie Klong Son. Der Ort Salakphet im Osten der Insel war früher die Inselhauptstadt, verlor aber zunehmend an Bedeutung für das Archipel. Fähr- und Ausflugsverkehr mit Booten gibt es vorwiegend ab Bang Bao, Speedboote haben einen kleinen Hafen in Kai Bae.

Dicht bewachsener Dschungel im Inselinneren
Dicht bewachsener Dschungel im Inselinneren

Keinen Eintritt im Koh Chang Nationlpark, wie geht das denn?

Wer hier auf die Insel in den Nationalpark übersetzt, dem wird kein Parkeintritt abverlangt. Eintritt bezahlt der Besucher nur, wenn er Wasserfälle etwas weiter im Inselinneren besichtigen möchte (200 THB für Fremdländer), oder sich auf einem Ausflugsboot der herrlichen Insel Koh Rang mit den tollen Riffen in Schnorcheltiefen nähert (ebenfalls Tageseintritt 200 THB). Es gibt auch gratis Wasserfälle zum Schwimmen und Dutzende alternativer Schnorchelsites ohne Gebühren. Die kilometerlangen Feinsandstrände sind allesamt im nicht-eintrittspflichtigen Bereich. Auch die tollen Inseln Koh Chang Noi, Koh Khlum, Koh Wai, Koh Lao Ya und Koh Ko May im Archipel sind eintrittsfrei besuchbar.

Freizeitvergnügen für Urlauber im Mu Koh Chang Nationalpark

An erster Stelle steht für viele das Schnorcheln und Sporttauchen, denn hier gibt es wunderschöne Tauchspots. Rund ein Dutzend Betreiber stehen da im Wettbewerb miteinander. Sehr beliebt ist auch das Elefantentrekking, wobei hier schon historisch nur weibliche Reittiere mit ihrer geringeren Aggressivität zum Einsatz kommen. Ein halbes Dutzend möglicher Routen wird von verschiedenen Camps angeboten. Ocean Kayaking ist ein beliebter Sport für die jüngere Generation, unbewohnte Inseln mit einsamen Traumstränden liegen dabei hoch in der Gästegunst. Bananenboote oder die lärmenden Jetskis sucht der Urlauber hier vergebens, es gibt gar keine Anbieter und diese würden von der Parkverwaltung auch nicht zugelassen werden.

Warum ist Koh Chang in der Touristenwelt teils so wenig bekannt?

Der Nationalpark war früher ein militärisches Sperrgebiet, eine Entwicklung erfolgte daher nur sehr langsam. Der nächste Flughafen (Trat) liegt auf dem Festland und erfordert immer noch eine Bustour nebst Fährenübersetzung. Kaum ein Hotel oder Resort könnte Massen an Touristen unterbringen. Die Tourismusbehörde in Thailand ignoriert den gesamten Archipel seit den 80er Jahren. Für Großbusse ist zudem keine der Inseln hier befahrbar.

 

Nützliche und weiterführende interne Links:

© Autor & Fotograf  Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin