BTS oder Skytrain in Bangkok

das zuverlässigste Transportmittel der Hauptstadt

BTS Skytrain Bangkok
BTS in Bangkok

Der Skytrain ist viel mehr für Bangkok, als nur ein Personenbeförderungsmittel für die Massen an Menschen. Es ist vielmehr ein Statussymbol für die gesamte Nation. Das technologisch ausgereifte Hochbahnsystem war von der Firma Siemens für den Bedarf der Stadt konzipiert und versprach eine gewünschte Kombination von Zuverlässigkeit und Präzision. Den Namen Skytrain „borgte“ man sich von der kanadischen Stadt Vancouver, das Kürzel BTS steht für: „Bangkok Mass Transit System“. Die zwei ursprünglichen Streckensegmente (Eröffnet am 5.Dezember 1999, des Königs Geburtstag), waren noch relativ überschaubar. 17 Stationen auf der Sukhumvit Linie (Mor Chit bis On Nut) und 6 auf der Silom Linie, wurden in den späteren Jahren um je eine Handvoll Stationen verlängert. Weitere Verlängerungen und Ergänzungen darüber hinaus sind ebenfalls geplant oder in der Bauphase.

Bangkoker Bürger applaudierten

Die notorisch verstopfte Stadt Bangkok begrüßte das Konzept sofort. Hoch über den Asphaltbändern der Straßen, sollte dieses futuristisch wirkende Verkehrssystem in kreuzungsfreier Perfektion und Eleganz die innerstädtischen Pendlerstrecken entlasten. Auf schlanken Pfeilern ruhend, ist das gesamte BTS Bauwerk schon merklich erhaben. Die Luftqualität und Schwebstoffbelastung ist in der Höhe schon weniger bedenklich. Schade nur um die Passanten und Anwohner auf dem Straßenlevel, denn dort sorgte die Überbauung (besonders im Bereich der Stationen) für austauschärmere Luftmassen und höhere Schadstoffkonzentrationen. Die BTS Bauphase der Kernabschnitte behinderte in den 90er Jahren den Verkehr in Bangkok sehr. Die Sukhumvit war davon am stärksten betroffen, denn über dieser Hauptdurchfahrtstraße thronte gleich der längste Streckenabschnitt mit den meisten Stationen.

Chinabillig statt Qualitätsarbeit aus Deutschland

Das Siemens System wurde noch einmal um einen Waggoneinkauf ergänzt (Umstrukturierung von allen Zügen mit nun 4 Waggons ab 2013), Thailand bestellte aber weitere Skytrains nun bei der Changchun Railcar Factory in China. Das über eine dritte Schiene mit Strom versorgte Siemens System, war offensichtlich auch von den Chinesen für gut befunden und kopiert worden. Der Technologietransfer im Königreich hat sehr wenig mit Patenten und Entwicklungskonzepten zu tun. Die Schiene zur Stromzuführung speist die Antriebswagen von unten und ersetzt folglich Überkopfsysteme. Die Betriebsspannung beträgt übrigens 750 Volt (Gleichstrom) bei der BTS. 

Es startete mit maximal 40 Baht je Fahrt

Das ursprüngliche Tarifgefüge sah für Fernfahrten ein Entgelt für Einzelfahrten bis zu 40 THB vor. Mit der Erweiterung der Strecke wurde das gesamte Gefüge auch angehoben. Viel teurer als die Busse, sah sich die BTS in den Anfangsjahren nur einem bedingten Interesse seitens der Bürger Bangkoks entgegen. Touristen sagte die klimatisierte Beförderung in Rekordzeit schon immer sehr zu, aber die BTS bediente halt recht viele Anlaufstellen für Besucher erst gar nicht. Die Stationen waren von Anfang an auf höhere Beförderungskapazitäten eingerichtet, das BTS Konzept sah ursprünglich sechs Waggons je Zug vor. Im ersten Jahrzehnt des Betriebes (1999  bis 2009), waren Skytrains aber bereits mit nur drei Waggons nicht ausreichend besetzt. Erst in den Jahren ab 2010 wurden 4er Einheiten für die Stoßzeiten benötigt. Auch war die Taktfrequenz der Züge bei weitem nicht an der Leistungsgrenze des Systems. Der Betreiber füllte seine Züge mit Schülern und Pendlern während der so genannten Rush Hour, es gab auch vergünstigte Tickets für diesen Personenkreis im Monatsabo.

BTS Bangkok
BTS Bangkok

Nichts für Mobilitätsbehinderte und Senioren

Behindertengerecht ist die BTS nicht, denn es gibt sehr viele Treppen und Rolltreppen zu besteigen. Aufzüge wurden z.T. für Behinderte nachinstalliert, aber schon nach kurzer Betriebsdauer stellte die Betreibergesellschaft die Aufzüge still. Sie haben derzeit häufig Wartungsaufkleber auf dem Straßenlevel an den Türen und verbarrikadierte Zugänge. Die Bezahlebene befindet sich auf dem Level unterhalb der Gleistrasse. Hier wird vom Benutzer eine manchmal etwas umständlich zu bedienende Ticketmaschine zum Ticketkauf benötigt. Es gibt zwar personalbesetzte Schalter an der Zugangsbarriere, aber ein Ticketverkauf findet dort nicht statt. Wohl kann ein Passagier hier die nötigen Münzen für die Automatenbedienung bei Bedarf einwechseln. Die beiden existierenden Linien (Silom- und Sukhumvit Linie), haben mit der Station Siam eine Vernetzung und einen gemeinsamen Haltepunkt. Hier kann auch umgestiegen werden. Weitere Verknüpfungen mit künftig konzipierten Ergänzungen zum BTS Linienplan sind sicherlich vorgesehen, es existieren dazu die verschiedensten Pläne.

Ignoranz beschert keine Attraktivität

Dem öffentlichen Personenverkehr im Nahbereich bescherte die BTS eine interessante Bereicherung. Die U-Bahn MRT und der Airportlink kamen zeitversetzt später noch hinzu. Eines Tages werden vorausschauende Verkehrsplaner vielleicht an Zentralbahnhöfe und mehr Umsteigeoptionen denken. Bisher sind riesige Stadtteile komplett von der BTS, MRT und dem Airport Link ausgeklammert worden, darunter auch weite Bereiche des Chinatowns, Don Muang und Thonburi.

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