Thai-Massage

Die Thai-Massage - eine "uralte heilsame Berührung"

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein buddhistischer Mönch und siedeln im 2. oder 3. Jahrhundert von Indien nach Myanmar um. Zwischen all der Wanderung und den Meditationsübungen kann man ganz schön verspannen, richtig? Das ist auch der Grund, warum gemunkelt wird, dass es eben genau diese Mönche waren, die die Thai-Massage "erfunden" haben, um ihre geschundenen Körper zu entspannen.

Offiziell wird die Thai-Massage allerdings dem nordindischen Arzt Jivakar Kumar Bhacca zugesprochen, der auch heute noch in Thailand als "Vater der Medizin" hochgepriesen und verehrt wird. Kein Wunder also, dass die traditionelle Thai-Massage auch heute noch tief mit dem Buddhismus verbunden ist.

Thai Massage
Thai-Massage

Die Philosophie hinter der Thai-Massage

Selten hatte etwas so zu Unrecht mit Imageproblemen zu kämpfen wie die Thai-Massage. Das liegt daran, dass findige Thai unter dem Namen ihre Rotlicht-Etablissements getarnt haben - aber mit einer rituellen Massage haben die Dienste dort weniger zu tun. Dies mag einer der Gründe dafür sein, warum man diese Massagetechnik im Westen eher unter dem Namen "Thai-Yoga-Massage" kennt.

 

Doch eigentlich geht es bei der Thai-Massage um die Heilung durch Berührung. Wenn wir als Kinder mal wieder hingefallen sind und uns das Knie aufgeschlagen haben, was haben wir da gemacht? Richtig, die Stelle festgehalten. Wir wissen also schon als Kinder instinktiv, dass Berührung heilen kann. Thai-Masseure glauben daran, dass unser Körper von einem (unsichtbaren) Netz von sogenannten Energielinien überzogen ist und dass Blockaden in diesem zu Schmerzen führen können.

 

Diese Blockaden sollen durch sanftes Dehnen und Strecken der Muskeln und Gelenke sowie Druckpunktmassagen gelöst werden. Doch das ist nur der eine Teil der Behandlung. Es geht nicht nur um die medizinischen Aspekte, sondern auch um die "Reise", die Thai-Masseur und Massierte zueinander aufbauen. Der Masseur hilft einem dabei, zu tiefer, innerer Ruhe zu finden und so nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern auch das Seelische in Gleichklang zu bringen.

Was passiert bei der Behandlung?

Wenn Sie in Thailand ein Massage-Studio besuchen, wird Ihnen zumeist ein "Menü" präsentiert, aus welchem Sie wählen können. Zu diesem gehören die traditionelle Thai-Massage, Öl-Massagen und Fuß-Massagen. Kleiner Tipp: Wenn irgendwo "Soapy massage" steht, sind Sie wahrscheinlich im falschen Viertel gelandet und es erwartet Sie etwas vollkommen anderes als die Form von Entspannung, die Sie erhoffen.

 

Die klassische Thai-Massage wird auf dem Boden liegend ausgeführt. Sobald Sie sich entschieden haben, bekommen Sie zuerst einen Pyjama und dann eine traditionelle Fußwaschung. Eine richtige Behandlung von einem Thai-Masseur dauert normalerweise um die zwei Stunden - in touristischen Gegenden kann dies allerdings um einiges kürzer sein. Auch was die Umgebung angeht, gibt es Unterschiede: Bei einem Meister herrscht vollkommene Ruhe, sodass man sich komplett auf die Massage konzentrieren kann. In Urlaubsorten hingegen läuft oftmals Musik oder sogar der Fernseher neben der Massage.

Auch wird ein wahrer Thai-Masseur vor Beginn der Behandlung den thailändischen "Gruß" Wai machen, eine kleine Verbeugung mit zusammengelegten Fingerspitzen, um damit seinen Meister oder Lehrer zu ehren und sich auf seine "Metta" (liebende Güte) zu konzentrieren.

 

Während der Behandlung arbeitet sich der Masseur entlang der zehn Energielinien (Sip Sen) vor. Die Übungen beinhalten Dehn- und Streckübungen und Anleihen aus der Akupressur (Druckpunktmassage). Übrigens: So eine echte Thai-Massage kann manchmal ganz schön schmerzhaft werden. Immerhin werden Muskeln beansprucht, die normalerweise mehr "zur Zierde" da sind und in der technisierten Welt selten bis nie beansprucht werden. Deshalb ist sie für Menschen mit bestehenden Rücken- oder Bandscheibenproblemen nur bedingt geeignet.

War man mit der Behandlung zufrieden, ist ein Trinkgeld von 50 bis 100 Baht angebracht.

Schwarz-Weiß-Bild einer Thaimassage
Schwarz-Weiß-Bild einer Thaimassage

Und was sagt die Wissenschaft?

Auch wenn viele Massageformen eine wissenschaftliche Wirkung nur erahnen lassen, gilt die Thai-Massage als tatsächlich wirkungsvoll. Durch die Massage:

  • wird die Muskulatur durch Dehnungen entspannt und auf Dauer gestärkt
  • wird die Blutzirkulation angeregt
  • erlangt man zu mehr Beweglichkeit, gerade bei früheren Versteifungen
  • ist man so entspannt, dass der Stoffwechsel angeregt und die inneren Organe stärker durchblutet werden.

Wo gibt es die besten Thai-Massagen in Thailand?

Thailand Massage
Wo gibt es die besten Massagen?

Thai-Massage-Studios finden sich - gerade in Großstädten und Touristenhochburgen - förmlich wie Sand am Meer. In den letzten Jahren sind allerdings die kleinen Studios, die oft sehr schlicht und ursprünglich eingerichtet sind, ein wenig in Vergessenheit geraten, denn die zahlreichen luxuriösen Spas haben die Thai-Massage auch für sich entdeckt. Doch wo gibt es die besten Massagen? 

Wer das originale Studio-Feeling möchte, wird vor allem in Bangkok fündig. Hier gibt es auf der bekannten Sukhumvit-Street zahlreiche Shops, in denen die Massagen angeboten werden. Aber Vorsicht - nicht, dass Sie im Rotlicht-Viertel landen. Auch im Viertel Silom warten die Shops nur auf einen Besuch.


Wen es mehr in den Norden verschlägt, der sollte sich in der Umgebung des Night Markets in Chiang Mai umsehen - dort findet sich unter anderem "Lou Kroh Massage", wo man nicht nur die traditionelle Massage, sondern auch Hot Stone Massage und Kräuterkompressen kriegen kann.

 

Bevorzugt man eher die luxuriöse und entspannende Umgebung eines Spas, kann man außerhalb Chiang Mais das Anantara Spa besuchen. Dort, inmitten ruhiger Dschungelkulisse, kann man nicht nur in wunderschönen Teakholz-Villen nächtigen, sondern auch neben der Thai-Massage zahlreiche weitere Spa-Angebote in Anspruch nehmen. Die Anantara-Resorts gibt es übrigens auch auf Phuket - für diejenigen Gäste, die das Meer als Aussicht bevorzugen.

 

Als eines der wohl besten Spas gilt das "Chiva-Som" in Hua Hin. In Thailands äußerstem Süden erwarten einen nicht nur die traditionelle Thai-Massage, sondern zudem auch zahlreiche Heilmethoden wie Reiki oderHypnosetherapie, verschiedene Methoden aus der Chinesischen Medizin, aber auch esoterische Behandlungen, zum Beispiel mit Steinen oder Blumen.

Im Kamalaya Wellness Sanctuary and Holistic Spa auf Koh Samui kann man nicht nur zahlreiche Behandlungen in Anspruch nehmen, sondern die Anlage bietet zudem mehrmals im Jahr Workshops zu verschiedenen Themen an. So kann man sich ein Stück der thailändischen Weise und Weisheit mit nach Hause nehmen.

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